
Das Dorf der Freundschaft bei Hanoi ist ein internationales Versöhnungsprojekt.
Der Anfang
Der ehemalige US-Soldat und Vietnam-Veteran George Mizo hat es 1992 ins Leben gerufen. In der Struktur der vietnamesischen Großfamilie werden dort junge und ältere Menschen mit körperlichen und geistigen Beeinträchtigungen, die unter den Spätfolgen des Vietnamkrieges leiden, medizinisch und therapeutisch betreut.
Vietnamkrieg – Agent Orange
1961 setzten die USA im Vietnamkrieg erstmals das hochgiftige, dioxinhaltige Herbizid Agent Orange als Chemiewaffe ein. Zur Vernichtung von Wäldern, die dem Gegner als Tarnung dienten. Zerstört wurden mit dem Gift auch Nahrungsgrundlagen des Feindes. Irreparable ökologische Schäden und Millionen von vergifteten Menschen waren und sind noch heute die Folge. Denn Dioxin schädigt das Erbgut. Heute werden deshalb bereits Menschen der vierten Generation mit Agent-Orange-bedingten Geburtsfehlern geboren.
Dorf der Freundschaft
Mit hauptamtlich arbeitenden Vietnames*innen unterschiedlichster Professionen bietet das Dorf sonderpädagogische Schulbildung, Berufsausbildung sowie physiotherapeutische und medizinische Versorgung. Kinder und Jugendliche mit Behinderungen, Waisen und ältere Menschen finden dort ein zeitweiliges Zuhause. Das Dorf verfügt neben den Wohnhäusern über ein Schul- und Rehabilitationsgebäude, ein Haus mit Bücherei und Versammlungsraum, zwei Wohnhäuser für Kinder mit schweren Beeinträchtigungen, ein Verwaltungsgebäude und eine Klinik.
Internationale Zusammenarbeit
Heute wird das Dorf von Vietnams Veteranenverband und einem internationalen Netzwerk mit Unterstützungsgruppen in Deutschland, Frankreich, Japan, den USA und Kanada getragen, dem George Mizos Witwe Rosemarie Höhn-Mizo vorsteht.